Offener Brief an die Heidelberger Rettungsdienste

Unterstützung des Verkehrsversuchs in der Mittermaierstraße für eine sichere und effiziente Stadtentwicklung

Offner Brief an die Heidelberger Rettungsdienste
Titelbild © Bild von yanalya auf Freepik

Sehr geehrte Rettungskräfte der Stadt Heidelberg,

wir, der Vorstand der ADFC-Ortsgruppe Heidelberg, möchten uns mit diesem offenen Brief an Sie wenden, um unsere Perspektive auf den Verkehrsversuch in der Mittermaierstraße zu teilen. Dieser Versuch beabsichtigt, eine Autospur in eine Fahrradspur umzuwandeln, um die Sicherheit und Attraktivität für alle Verkehrsteillehmenden zu verbessern. „Für alle Verkehrsteillehmende“ schließt tatsächlich auch MIV-Nutzende mit ein, da eine Stärkung der anderen Verkehrsträger hier zu einer deutlichen Entlastung führt.

Mit Bedauern haben wir vernommen, dass Sie in Ihren Stellungnahmen primär Bedenken hinsichtlich verlängerter Anfahrtszeiten für die Rettungskräfte geäußert wurden. Diese Sorge ist verständlich, jedoch möchten wir auf wichtige Erkenntnisse hinweisen, die weltweit gewonnen wurden: Radfahrende können eine Rettungsgasse viel schneller und flexibler bilden als Autofahrer. Zudem ist anzumerken, dass je mehr Menschen durch attraktive Angebote aufs Rad steigen, desto weniger Autostau entsteht.

Video: Fallbeispiele aus aller Welt

Ein prominentes Beispiel für die erfolgreiche Integration von Rettungsfahrzeugen in eine verkehrswendefreundliche Infrastruktur ist die Stadt Frankfurt. Anfänglich behinderten zu hohe Abgrenzungen zwischen Kraftfahrzeugspuren und Radwegen die Rettungsfahrzeuge. Mittlerweile werden Elemente eingesetzt die im Rahmen der Einsatzfahrten leicht überfahren werden können. Doch durch konstruktiven Dialog und Einbindung der Feuerwehr in die Planung konnten Lösungen gefunden werden. Aktuelle Artikel in der Lokalpresse beschreiben die Verkehrswende daher als ein positives Szenario für die Feuerwehr in Frankfurt.

Wir möchten betonen, dass uns bewusst ist, dass im Falle von Rettungseinsätzen jede Sekunde zählt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Verkehrsversuch in der Mittermaierstraße nicht nur die Bedürfnisse der Radfahrenden berücksichtigt, sondern auch die Anforderungen der Rettungskräfte in vollem Umfang erfüllt. Eine sichere und effiziente Stadtentwicklung sollte im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger liegen.

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns in einen konstruktiven Dialog zu treten, um gemeinsam Lösungen zu finden, die sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Effizienz Ihrer lebensrettenden Arbeit gewährleisten. Zusammen können wir eine Stadt schaffen, in der alle Verkehrsteilnehmende sicher und zügig ans Ziel gelangen.

Mit freundlichen Grüßen,

 


04.03.2024 16:50 Uhr | Basierend auf einer Nachricht vom Radverkehrsbeauftragter der Stadt Frankfurt a.M. wurde eine weiterer Link als Refrenz inzugefügt. Die anderen Links stammen von der ursprünglichen Veröffentlichung und der Text blieb unverändert.

https://heidelberg.adfc.de/neuigkeit/offner-brief-an-die-heidelberger-rettungsdienste

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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